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Von Udo Kübler bei www.amazon.de Januar 2019
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Was heißt hier "schwierig"? - "Outstanding" trifft es besser.
Wer Science Fiction in der Tradition großer Space Sagas
liebt, kommt bei C. Harry Kahn voll auf seine Kosten. Hat man ein Faible für
fremdartige, von Menschen besiedelte Planeten, wird man bei diesem Buch reich belohnt.
Wer allerdings die Meinung vertritt Science Fiction funktioniere erst, wenn alles was man
eigentlich glaubte mit der Muttersprache gelernt zu haben plötzlich überraschend
anders heißt, der gerät hier regelrecht in Ekstase!
Jeder, der schon einmal SF gelesen hat weiß, dass
"menschenähnlich" ein viel zu tollpatschiger Begriff für dieses Genre ist und
deshalb durch "humanoid" ersetzt werden muss. Nicht so bei C. Harry Kahn! Hier heißt
das dann sogar "humanoform" - was natürlich noch einmal ein ganz anderes Kaliber ist...
Ich selbst gehöre dummerweise dieser Fraktion nicht an, weshalb
mir nach wenigen Seiten eigentlich der Kopf nur so schwirrte, von all den unzähligen
Ersatzbegriff-Schöpfungen meines hochverehrten Kollegen. Ein Lehrer ist hier ein
"Wissenschaftsmentor", Lehrstoff wird nicht gelernt, sonder "absorbiert" usw. Und dann
erst die vielen Organisationen mit ihren chefigen Abkürzung: ISA, EEE, IGUR etc. Der
Hammer aber ist, dass nicht nur die Erde nicht mehr "Erde", sonder "Tellus" heißt.
Nein, sie heißt sogar "Tellus an Sol" ! Denn alle Planeten werden stets in Verbindung
mit ihrem Zentralgestirn (im Volksmund auch "Sonne" genannt) benannt.
Und so spielt die ganze Sache also auf "Kepler an Alpha B"
(Alphacentauri), einem ziemlich trostlosen Planeten, der, wie man erfährt, praktisch
fast völlig ohne Flora wie wir sie kennen auskommen muss. Grün is nich. Alles
nur grässliche Fehlfarben, wie türkis blau und natürlich hunderte von Brauntönen.
Selbstredend gibt es eine Intergalaktische Allianz unter der Führung
der Menschheit, und natürlich spielen zivile Personen in dieser Space Saga praktisch
nicht einmal Nebenrollen, sondern sind höchstens mal Staffage. Und selbstverständlich
sind die militärischen Strukturen ungefähr die zur Römerzeit und die Führer
und Entscheider entweder knurrige Einzelgänger mit paranoiden Charakterzügen oder
unschlüssige Versager, von denen man nicht weiß wie sie auf diese Position gekommen
sind. Aber das sind natürlich alles Zutaten, die am Ende diesen Geschmack von Star Wars
und Kollegen an den Gaumen zaubern. Und wenn erst einmal Superagent Cody seinen Charme bei
den allesamt ziemlich attraktiven Damen seines Umfelds einsetzt, dann muss doch immer wieder
ganz schnell ausgeblendet werden (um im Bild eines Kinofilms zu bleiben), sonst könnte
es ganz schnell jugendgefährdend werden ...
Ich bin kein Fan voluminöser Space Sagas, bevorzuge einfache und
alltägliche Ausdrucksweisen, liebe mehr die kleinen Sachen, als die globalen Dinge und
bin von Natur aus wenig militärisch veranlagt. Dennoch gelang es dem hoch geschätzten Kollegen
C. Harry Kahn, mich von Beginn an mit auf eine ziemlich abgefahrene Reise zu nehmen, auf der
ich immens viel Spaß hatte und an der mich auch die monströse Schlussszene nicht
wirklich abschrecken konnte.
Und ich bin absolut sicher, dass Liebhaber klassischer Science
Fiction hier voll auf ihre Kosten kommen. Denn C. Harry Kahn weiß wie großes
Kino funktioniert ...
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